Islamische Frauen und die moderne Gesellschaft

Zur Zeit ist das Kopftuch wieder ein viel diskutiertes Thema. Nach der Ablehnung einer muslimischen Referendarin in den Schuldienst übernommen zu werden, die aus Afghanistan -mit deutschen Paß- stammende Muslima, wird die Frage wieder aufgeworfen ist das Kopftuch wirklich eine Pflicht im Islam.

Der Qur’an sagt folgendes dazu:

Sure 24 Vers 30 sowie

Sure 33 Vers 59

"Sprich zu den gläubigen Männer, daß sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen. Das ist reiner für sie. Wahrlich, Allah ist dessen, was sie tun, recht wohl kundig. Und sprich zu den gläubigen Frauen, daß sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren und ihren Schmuck nicht zur Schau tragen sollen, bis auf das, was davon sichtbar sein darf, und daß sie ihre Tücher über ihre Busen schlagen sollen und ihren Schmuck niemanden zeigen sollen außer ihren Gatten oder ihren Väter...

O Prophet! Sage deine Frauen und deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, daß sie ihre Übergewänder über sich ziehen sollen. Das ist eher dazu geeignet, daß sie erkannt und nicht belästigt werden."

Der Qur’an schreibt die gläubigen Frauen vor, daß sie sich verschleiern sollen. Wie sie die Kopfbedeckung auf ihren Kopf tragen, ist den jeweiligen Frauen überlassen. afrikanische Muslima tragen die Kopfbedeckung anders als Muslima in Indien oder der Türkei. Den Gesichtsschleier, wie er im Iran getragen wird, entstammt keine Qur’an- ischen Vorschrift. Während der Wahlfahrt nach Mekka, dürfen die Frauen keinen Gesichtsschleicher tragen.

Westliche Orientalisten deuten gerne auf die verschiedenen Meinungen über das Kopftuchtragen unter den muslimischen Gelehrten. Doch die Rechtsschulen und die Sunna des Propheten sprechen sich eindeutig für das tragen einer Kopfbedeckung aus. Diskussionen über die Pflicht des Kopftuches geht von solchen Gelehrten aus, die den Qur’an gerne reformieren wollen. Solche Gelehrten gab es und wird es auch weiter hin geben. Weil aber der Prophet und die Umma (Gemeinde) in Medina und Mekka die Glaubensvorschriften des Qur’an vorlebten, finden die Erneuerer keine Anhänger. So bleibt der Islam von fremden Einflüssen bewahrt.

Wie sieht es nun mit der Stellung der Frau im Islam aus. Der Prophet kam in ein Zeitalter wo die Frauen keinerlei Rechte besaßen. Der Qur’an verhalf den Frauen zu Recht und Ansehen. Im Westen erlangten erst im 19. Jahrhundert die Frauen zu Achtung durch die Emanzipationbewegung. Doch welchen Preis die Frauen dadurch zahlten. Die Frauen im Westen sind vom Manne befreit, doch das gesellschaftliche Gebilde bricht zusammen. Sie haben eine Freiheit erlangt, aber keine Würde und Achtung. Frauen als Werbeträger für Reklame. Frauen als Sexobjekte für Männer. Frauen als halbe Familie. 1996 gab es in Deutschland 168.000 Scheidungen. Dies bleibt den muslimischen Frauen alles erspart. Im Islam gibt es eine Hierarchie.

Hierauf bezieht der Qur’an folgende Stellung:

Sure 4 Vers 34

"Die Männer sind die Verantwortlichen für die Frauen, weil Gott den einen von ihnen mit mehr Vorzügen ausgestattet hat als die anderen und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Darum sind tugendhafte Frauen jene, die demütig ergeben sind, die in Abwesenheit das bewahren, was Gott ihnen zu bewahren aufgab. Und jene, von denen ihr Widerspenstigkeit befürchtet, ermahnt sie, haltet euch fern von ihren Liegestätten und straft sie. Und wen sie euch gehorchen, dann trachtet nach keinem anderen Mittel gegen sie. Wahrlich, Gott ist der Erhabene, Allerhöchste."

Neben den Qur’an, richten sich die Muslime noch nach den Aussprüchen des Propheten (Hadith). Bei den Hadith-Sammlern Buhari und Muslim kann man folgendes Nachlesen über das Strafen der Frauen:

"Der Prophet sagte: Ist es für einen von euch wirklich möglich, seine Frau zu schlagen, als wäre es eine Sklavin, und dann am Abend zu ihr zu gehen?" oder folgender Hadith: "Bei der Abschiedspilgerfahrt predigte der Prophet, daß Schläge nur ein letztes Mittel sein dürfen, wenn sich die Frau auf eindeutige und offensichtliche Weise unmoralisch verhalten hat."

Der Qur’an gibt die Vorgehensweise vor. 1. Ermahnung, 2. Enthaltsamkeit, 3. Strafe.

Warum Gott den Manne teilweise über die Frau stellte, teilt er uns durch folgende Verse mit:

Sure 30 Vers 21 und Sure 2 Vers 223

"Und es gehört zu Seinen Zeichen, daß ER für euch Gefährten erschaffen hat aus euch selbst, damit ihr ruhe in ihnen findet, Und ER hat Liebe und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Wahrlich, darin sind Zeichen für Leute, die nachdenken.

Eure Frauen sind für euch (wie) ein Feld (das ihr bestellt), darum kommt zu eurem Feld wann und wie ihr wollt..."

An die Textstellen des Neuen Testament über die Frauen, findet man keine Kritiker. Die Paulusbriefe sprechen nicht gerade über eine gleichberechtigte Frau.

So steht im 1. Korinther Kapitel 11 Vers 8-9

"Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau von dem Mann. Und der Mann ist nicht geschaffen um der Frau willen, sondern die Frau um des Mannes willen."

weiter bei Vers 34-35

"Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen in der Gemeindeversammlung; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre Männer fragen. Es steht der Frau schlecht an, in der Gemeinde zu reden."

oder Epheser Kapitel 5 Vers 22-24

"Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen."

oder 1.Timotheus Kapitel 2 Vers 12

"Sie wird aber selig werden dadurch, daß sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie bleiben mit Besonnenheit im Glauben und in der Liebe und in der Heilung."

Gott schuf nun mal zuerst den Mann, aus ihm machte er seine Gefährtin. In der Unterordnung liegt der Segen der Gesellschaft. Die Menschen ordnen sich Gottes Willen unter. Der Staat vertritt den Willen des göttlichen Gebotes gegenüber seiner Umma. So geht die Hierarchie bis in die Familie nieder. Gott weis um die Streitigkeiten der Menschen untereinander. Weil der Mensch nicht ohne Gebote auskommen kann, schuf ER auch gleich die Gebote um in Harmonie mit einander Leben zu können. Wo gibt es eine Gesellschaft auf Erden, die aufgrund ihrer eigenen Gesetze in Harmonie und Zufriedenheit zurecht kommt. Die Freiheit der Frau im Westen ist das ganz bestimmt nicht. Das Gesetz sieht das schlagen in der Ehe zwars nicht vor, doch ist das schlagen weit verbreitet. Hinzu kommt noch, weil keiner der beiden Partner nachgeben will, wird nur gestritten und die Scheidung ist das Resultat davon. In islamischen geprägten Ländern gibt es zwars auch Scheidungen, doch bei weiten nicht in solcher Popularität wie im Westen. Sehr gerne werden die islamischen Gebote verurteilt, Doch der Westen betreibt die gleichen angeprangerten Tätigkeiten. Obwohl er sich gegen die Gebote des Islam ausspricht, und im eigenen Lande verboten sind, werden sie doch verübt, und bessere Alternativen brachten sie auch nicht hervor. Es ist wie mit der Liebe. Man prangert den Islam an wegen seiner Vergeltungsmöglichkeit gegenüber der christlichen Liebe. Doch die Auslegung der christlichen Liebe wird nirgends wo verwirklicht. Nächstenliebe nur als Dogma. Gott hat den Menschen geschaffen, ER weis wozu der Mensch imstande ist. Der Mensch hat die Veranlagung des Jähzorn in sich. In gewissen fällen erlaubt Gott es den Menschen seinen Jähzorn zu Recht zu verhelfen.

Die Möglichkeit die nun Frauen haben, die von ihren Männern schlecht behandelt werden, finden ebenfalls im Qur’an ihre Rechte.

Sure 2 Vers 227

"Doch wenn sie den festen Entschluß zur Scheidung gefaßt haben, dann ist Allah wahrlich hörend, wissend."

Die islamischen Frauen können sich durch eine Scheidung den ungerechten Behandlungen durch den Ehegatten entziehen. Die Rechte der Frauen gehen auch nach der Ehe weiter.

Sure 2 Vers 241

"Und für die geschiedenen Frauen ist eine Versorgung auf angemessene Weise. (Dies ist) als rechtliche Verpflichtung für die Gottesfürchtigen."

Sure 2 Vers 233

"...und es obliegt dem, dem das Kind geboren wurde, für ihre Nahrung und Kleidung auf angemessene Weise Sorge zu tragen."

Sure 65 Vers 6

"Laßt (die geschiedenen Frauen) gemäß eurer Mittel da wohnen, wo ihr wohnt, und belästigt sie nicht in der Absicht, sie einzuengen. Und wenn sie schwanger sind, dann zahlt ihren Unterhalt, bis sie ihre Last abgelegt haben, und wenn sie (das Kind) für euch stillen, dann gebt ihnen ihren Lohn und beratet euch in Güte miteinander."

Was die finanzielle Stellung der Frau angeht, so können andere Gesellschaftsformen nur träumen. Das Vermögen das der Frau gehört, darauf hat der Ehemann kein Anspruch. Wiederum ist aber der Ehemann verpflichtet seine Frau wie die Kinder zu versorgen. Die Frau darf nicht zu Arbeit gedrängt werden. Sollte die Frau trotzdem Arbeiten, so hat der Ehemann kein Anspruch auf ihr verdientes Geld.

Es ergeben sich dafür auch für die Frau pflichten. Die Frau bringt die Kinder zu Welt, so obliegt es auch ihr die Erziehung der Kinder und den Haushalt zu führen. Denn der Ehemann ist ja verpflichtet für den Unterhalt der Familie aufzukommen.

Was bis jetzt aufgezeigt wurde ist nur der gesetzliche Aspekt.

Betrachten wir nun den gesellschaftlichen Aspekt der Frau im Islam.

 

Der Prophet hat gesagt:

"Die beste Frau ist die, die dich erfreut, wenn du sie ansiehst, und die dir Folge leistet, wenn du ihr etwas aufträgst. Sie schützt deine Rechte und wahrt ihre Keuschheit, wenn du abwesend bist."

Die Frau selbst ist für ihr Heim und das Wohl der Familie verantwortlich. Sie kann ihre Ansichten äußern und Vorschläge zu allen auftauchenden Fragen machen, aber die beste Rolle, die sie übernehmen kann, um die eheliche Verbindung stark und harmonisch zu gestalten, besteht darin, daß sie ihren Ehemann als denjenigen betrachtet, der für die Angelegenheiten der Familie verantwortlich ist, vorausgesetzt natürlich, daß er die Gebote des Islam nicht überschreitet. Dies ist die Bedeutung von ehelichem Gehorsam im Islam. Es ist die Anerkennung der Rolle des Mannes als Familienoberhaupt und der Verpflichtung von beiden, Ehemann wie Ehefrau, einem höheren Gesetz, der Scharia, gegenüber.

Die muslimische Frau spielt eine äußerst wichtige Rolle für das Glück des Mannes und für die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder. Diese Einstellung der Frau in der Familie, hat eine anhaltende Auswirkung auf das Verhalten und die Einstellung der nachfolgenden Generationen.

Wenn die Frau in die Rolle des Mannes gedrängt wird, wie es im Westen der Fall ist, dann leidet die Harmonie der Familie und weitet sich auf die Gesellschaft aus. Die Frauen im Westen müssen oder wollen ihren eigenen Unterhalt verdienen. Die Kinder sind die leidtragendsten dieser Umstellung der Frauenrolle.

Die muslimischen Frauen sollen von den Mühen und Sorgen des Alltages der Versorgung verschont bleiben. Und all den Jahrhunderten hat sich dies in der islamischen Welt bewährt.

Wenn es in islamischen Familien zu Unterdrückung der Frau kommt, so ist das ganz gewiß nicht den Islam zu zuschreiben. Den auch hier im Westen werden die Frauen geschlagen und verstoßen. Das ist ein menschlicher Aspekt, den das stärkere Geschlecht auf das schwächere Geschlecht ausübt. Dies haben wir auch unter gleich Geschlechtrigten. Männer unterdrücken andere Männer. Ob am Arbeitsplatz oder im Freizeitbereich.

Ein gläubiger Muslim ist sich dessen Bewußt, daß er eines Tages vor seinen Herrn und Schöpfer stehen wird. So wird sich ein gläubiger Muslim hüten seine Frau schlecht zu behandeln. Was sich der Mann als Recht gegenüber seiner Frau herausnimmt, muß er vor Gott verantworten können. Dieser Aspekt wird gerne von den Nicht-Muslimen übersehen. Diese Welt ist wie ein Laufsteg. Der Muslim versucht den Steg zu überqueren um am anderem Ende -dem Jenseits- gut an zukommen. Er hat also kein Interesse vom Laufsteg herunterzufallen.

Wenn manche Frauen auch unter ihren Männern leiden müssen, so müssen doch diese Männer im Jenseits mehr leiden als die Frauen auf dieser Welt. Der Schmerz ist auf dieser Welt nur vorübergehend, doch der Schmerz im Jenseits ist dauernd.

Diese Muslime die sich aus den Rechten der Frauen nichts machen, die sind sich der Begegnung mit ihrem Schöpfer nicht bewußt. Doch für das fehlende Interesse des Muslims kann man nicht den Islam zur Rechenschaft ziehen. Mann wie Frau sind verpflichtet den Islam zu lernen. Wenn sie es nicht tun, haben sie die Konsequenz zu tragen. Die Frau wie der Mann sind zum lernen über diese Welt verpflichtet. Natürlich steht an erster Stelle die Gotteserfahrung. Der Vater darf seiner Tochter nicht am lernen hindern. Jede Seele trägt die eigene Last. Wie kann das Mädchen oder die Frau die Last tragen, wenn es kein Wissen hat. Auch im Berufsleben kann die Frau aktiv teilnehmen. Gerade im sozialen Bereich wie Krankenschwester. Friseusen oder Frauenärzte sind die Frau gefragt. Wenn das Familienleben dadurch nicht gestört wird, warum sollen Frauen die Frauen dann nicht arbeiten. Schließlich will der Mann ja auch nicht, das seine Frau im Krankheitsfall von einem männlichen Arzt oder Krankenpfleger versorgt wird.

Zusammengestellt: Halid B. - deutscher Muslim