Die Frau von Gestern

Eine Betrachtung über das Frauenbild von "Rechts" und  "Links"

Die Begriffe "Rechts" und "Links"

In allen großen weltgeschichtlichen Umbruchszeiten benötigten die Menschen nach den großen Wendepunkten noch einige Zeit, bis sie begriffen, was die Stunde geschlagen hatte. Oft benutzte man noch jahrzehntelang die bereits wesenlosen Sprachformeln der vorherigen Epoche, bis auch der Mann auf der Straße sich in neuen Worten auszusprechen begann.

So geschah es beispielsweise in der Zeit des Hellenismus (3.Jh. v.d.Z.) und mehr noch im Römischen Reich, als man sich sprachlich und gedanklich zwar noch am Vorbild des antiken Griechenland zu orientieren glaubte, im Wesen jedoch eine gänzlich neue Bestimmung des Menschen bereits vollzogen hatte. Die überschaubare auf den Menschen zugeschnittene Polis der Griechen, die sich mit ihresgleichen im Wettstreit befand, war von der gigantischen zentralistisch-administrativen Reichsmetropole Rom abgelöst worden, das wie eine Spinne im Straßennetz ihres gewaltigen Imperiums saß.

In der Zeit der europäischen Renaissance brach sich bei den Gebildeten der Zeit die neue Erkenntnis Bahn, dass nicht die Erde das Zentrum des Universums sei, wie die Kirche dies behauptete, sondern sich alle Planeten um die Sonne drehen sollten. Eine Erkenntnis, die tatsächlich erst 200 Jahre später im Positivismus des 19. Jahrhunderts gemeinsam mit Darwins Lehre der Evolution zum Bildungsgut breiter Volksschichten wurde.

Die europäischen Monarchen des 19. Jahrhunderts bezeichneten sich als "gottgesandt", ein sprachliches Relikt aus mittelalterlicher Zeit, als das weltliche Reich des Kaisers in ständigem Wettstreit mit dem Papst stand, der selbst die Mittlerschaft zwischen Mensch und Gott für sich in Anspruch nahm. Dieser theoretische Anspruch der Monarchen war im Jahrhundert der kostitutionalen Monarchien längst zu einer floskelhaften Arabeske geworden und sollte folgerichtig auch kein Königshaus vor seinem mehr oder minder demütigenden Ende bewahren.

Als ob die Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg stehen geblieben wäre, wird nach wie vor der Begriff der "Nation", des "Staates" bemüht. Man will ein "Europa der Vaterländer", Nationalhymnen und Flaggen erscheinen noch in der Welt des Sports und der Diplomatie – dabei benutzen wir demnächst eine Währung, die ganz Europa übergreift; das Konzept einer Weltwährung, des Weltstaates ist längst vorgedacht und wird technisch mit der Kreditkarte und dem computerisierten "clearing-system" des elektronischen Zahlungsverkehrs der Banken längst praktiziert. Politische Macht ist seit 1945 von der wirtschaftlichen Macht des übernational operierenden Börsen- und Bankensystems abgelöst worden. Politiker agieren als austauschbare Statisten auf der Bühne der Weltpolitik. Ihre Staatsgebilde können ihren ursprünglichen Sinn – Schutz zu gewähren – nicht mehr wahrnehmen («Die Renten sind sicher!») und werden von innen ausgehöhlt. Jährlich sterben nicht nur tausende von Tier- und Pflanzenarten, sondern auch unzählige Sprachen, d.h. Kulturen, und verlöschen wie Sternschnuppen im "global village" des Satellitenzeitalters. Ein beängstigender und schmerzhafter Vorgang, den Ernst Jünger als «große Weißung», das Überstreichen der alten Wandbilder, bezeichnet.

Auch heute, sechs Jahre nach dem Fall des Vorhanges zwischen den Ideologien, spricht man in den Medien noch von "Rechts" und "Links", von "Konservativen" (gerne auch: "Wertkonservativen") und "Liberalen", von "Arbeitnehmern" und "Arbeitgebern" – so als ob nicht beide vollkommen abhängig von den globalen Prozessen der Börsen- und Bankenmärkte wären! Seit 1989 die Mauer zwischen Ost und West gefallen ist, gibt es keine politisch relevanten Kommunisten mehr. Doch nach allen Gesetzen der Logik ist es damit auch um deren Gegenpart, die Kapitalisten, geschehen. "Linke" und "Rechte", "Liberale" usw. sind anachronistische Begriffe, Worte einer vergangenen Zeit, denn heute werden alle zur statisisch erfaßten Größe des "Endverbrauchers". Die "Grünen" artikulieren die allgemeine ökologisch manifeste Endzeitangst. Die "Liberalen" dagegen stehen für den bedenkenlosen, nihilistischen Zweckoptimismus des "american way of life", des "just do it!", denn "anything goes!". Ob Kommunist, Nazi, Unternehmer, Angestellter, Muslim oder Christ - alle begegnen sich einträchtig in der Schlange am Geldautomaten. Die ehemals politischen Begriffe "Rechts" und "Links" kehren heute, an ihrem geschichtlichen Ende, zu ihrem Ausgangspunkt zurück. Der Kreis schließt sich: wie zur Zeit ihrer Entstehung im Verlauf der Französischen Revolution dienen sie lediglich noch der räumlichen Bestimmung des Sitzplatzes in den Parlamenten.

Diese Feststellung erweist sich als stichhaltig, vergleicht man beispielsweise das jeweilige Menschenbild und besonders das Bild der Frau der sog. "Linken"/"Progressiven", der "Neuen Rechten"/"Wertkonservativen" sowie auch der schweigenden Mehrheit, die sich als jeweilige Mischform dazwischen befindet, mit dem neuen Bild von Mann und Frau, wie es sich in den letzten zehn Jahren dort abzuzeichnen beginnt, wo man es eigentlich zuletzt erwarten würde: bei den neu zum Islam konvertierten Muslimen Europas.

Die Rolle der Frau bei den "Rechten"

Bei den Nationalsozialisten, den klassischen Vertretern der politischen "Rechten", wurde die Frau einerseits zwar materiell-mystisch als ein Wesen stilisiert, das "Volk und Rasse, das Ewig-Unbewußte, die Grundlage aller Kultur vor dem Untergang retten möchte". (Alfred Rosenberg, Mythus d. 20. Jh.) Doch "BdM - Bund deutscher Mädel" und "Lebensborn-Anstalten" waren im Grunde nur das verzerrte Abbild der tiefen Unfähigkeit der nationalsozialistischen Führung bzw. ihrer Chefideologen, zu einem natürlichen und ausgewogenen Verhältnis von Mann und Frau zu gelangen. Gerade hier, wo man es nicht erwartete, war Nietzsche tatsächlich ihr unglückliches Vorbild geworden.

Der Frau kam in jener Zeit der sich planetarisch mächtig entfaltenden Technik lediglich eine technisch-zweckbestimmte, d.h. gebärende Rolle im Staate zu. Laut Rosenberg, einem der ideologischen Vordenker der Nazis, ist "der Staat ... in seinem Kern immer ein Zweckverband eines kriegerischen Männerbundes" gewesen, d.h. er gründete sich in seinem Kern also nicht auf die Frau. Auch die Familie als kleinste Zelle des Staates, das bürgerliche Credo, verneinte er ganz offen. Man befand sich offensichtlich nach wie vor im Schatten des christlich geprägten Frauenbildes, das die Frau als Sünderin dem Mann unterordnete. Der bestimmende staatstragende Faktor folgte der christlichen Tradition des mönchischen Ritterordens (Der Deutsche Ritterorden in Marienburg, der das spätere Ostpreußen kolonisierte, galt als Vorbild der SS.).

In seinen Monologen befand Hitler es als "Glück, nicht geheiratet zu haben". Als "Sklave seiner Aufgaben und Pflichten" gäbe es nun mal Augenblicke "wo der Mann wirklich sagen muß: Was schert mich Weib, was schert mich Kind!" Und: "Das ist das Schlimme an der Ehe: Sie schafft Rechtsansprüche! Da ist es schon viel richtiger, eine Geliebte zu haben. Die Last fällt weg und alles bleibt ein Geschenk." Als er der peinlichen Verstörtheit der anwesenden Sekretärinnen gewahr wird, fügt er gleich hinzu: "Das gilt natürlich nur für hervorragende Männer!" (Monologe, Wolfsschanze 25./ 26.1.1942). Als extremster Ausdruck dieser geistigen Haltung war Hitler auch das Vorbild des Verhältnisses eines solchen Mannes zu einer Frau: nachdem in den Zwanziger und frühen Dreißiger Jahren eine Reihe von Frauen, die ihn liebten, aufgrund der Aussichtslosigkeit einer Verbindung mit ihm sich selbst töteten, unterhielt Hitler in seiner zweiten Lebenshälfte die Beziehung zu seiner Geliebten Eva Braun, die er erst dann heiratete, als sie beide einen apokalyptischen Selbstmord begingen. Die Ehe war somit gleichbedeutend mit ihrem Tod.

Entgegen der antikirchlichen Politik der Nationalsozialisten stellte das Symbol des Hakenkreuzes im Zentrum noch immer ein Kreuz dar. Die höchste staatliche Auszeichnung des Mannes wie auch der Frau waren ebenfalls Kreuzsymbole: das von den Preußen übernommene Eiserne Kreuz und das von den Nationalsozialisten neu geschaffene Mutterkreuz. Auch auf eine andere, zunächst paradox erscheinende, jedoch wesentliche Ähnlichkeit zwischen der Ideologie des Nationalsozialismus und dem orthodoxen Judentum sei erneut hingewiesen: der Rassengedanke. Orthodoxe Juden und Nationalsozialisten konstituieren sich beide auf der Grundlage des sog. "ontologischen Unterschiedes" zu allen anderen Völkern: beide wollen das auserwählte Volk, die auserwählte Rasse sein. Les extremes se touchent! Nach dem Attentat auf Rabin sprach die Presse demnach auch ganz selbstverständlich von "jüdischen Rechtsextremisten".

Von der nebulösen Mystifizierung der Frau, die mit ihrer faktischen Erniedrigung als rechtlose Geliebte einherging, ist es nur ein Schritt vom kriegerischen zum "liebenden" Männerbund. Die Nähe mancher Nationalsozialisten (siehe Röhm-Affaire und Himmlers Warnungen) bzw. das Kokettieren gerade auch neuerer rechter Gruppierungen und Zirkel bzgl. homosexueller Erscheinungen sind des öfteren bemerkt worden. (In jüngster Zeit treibt dies auch in anspruchsvolleren publizistischen Organen der sog. "Wertkonservativen" besonders dann bizarre Blüten, wenn man – ständig unter dem Vorwurf der Altbackenheit stehend – die kritische Leserschaft durch einschlägige Tabuthemen von der eigenen Unbefangenheit zu überzeugen versucht, im Grunde aber nur die altbekannte Idiosynkrasie der "Rechten" zeitgemäß dokumentiert.)

Das Frauenbild der "Linken"

Zu Beginn der linksideologischen Epoche, in der zweiten Hälfte des 19. Jh. bei Bebel, Marx/Engels und Lenin wurde eine "Frauenfrage" als solche bewußt nicht näher behandelt. Man postulierte die allgemeine und völlige "Gleichbehandlung" aller Menschen einer Gesellschaft, erkannte instinktsicher die nicht zu vernachlässigende Bedeutung der Erfassung der Frauen in die agitatorischen Massenbewegungen und veranstaltete einen Kongreß nach dem anderen. Wurde die sog. "Frauenfrage" von den Genossinnen auf den Kongeressen doch zum Thema gemacht, so zogen jene Frauen die sofortige Kritik Lenins auf sich.

Die propagandistische Sprachregelung für die bisherige Form der Ehe lautete "kleinbürgerlich-intelligenzlerisch-bäuerliche Ehe", die laut Marx eine "Form der Prostitution" der Frau darstellte, da diese sich vor allem aufgrund wirtschaftlicher Abhängigkeit vom Mann als "doppelte Haussklavinnen" (Lenin) in die Ehe zu fügen hätte. Dieser bourgeoisen Form der Ehe stellte man die völlige Gleichberechtigung der Frau in der vorbildlichen "proletarischen Zivilehe"(Lenin) gegenüber. Hier wurde versucht, ihre private Hauswirtschaft (– nach Lenin: "die unproduktivste, barbarischste und schwerste Arbeit, die die Frau verrichtet ... die nichts enthält, was die Entwicklung der Frau irgendwie fördern könnte" –) aufzulösen, indem man die Kinder vom Staat versorgen ließ. (Lenin: "Speisehäuser, Krippen und Räume für stillend Mütter in volkseigenen Fabriken").

So wurden auch hier die Frauen als Teil der "totalen Mobilmachung" der beherrschenden Gestalt des 20. Jh., des "Arbeiters" (Jünger) im "Gestell" (Heidegger) der neuzeitlichen Technik erfaßt. Mann und Frau waren von nun an nur noch "Werktätige" in der "massenhaften Umgestaltung zur sozialistischen Großwirtschaft". Ein Zustand, der sich vom heutigen status quo nach dem Fall des Kommunismus nur durch den zunehmenden Wegfall des Kinderproblems unterscheidet.

Man glaubte zur völligen Gleichberechtigung von Mann und Frau zu gelangen durch die "Freiheit der Ehe/nichtkirchliche Zivilehe", schaffte den bisherigen "überlebten Ehescheidungsprozeß" ab, gab ehelichen wie unehelichen Kindern den gleichen rechtlich anerkannten Status und predigte unaufhörlich die völlige Befreiung und Emanzipation der Frau.

Nach dem Tode Stalins (1953) und Maos (1976) ist allerdings die emanzipatorische Frauenbewegung einer Simone de Beauvoir zur vollen Enffaltung gelangt, die nach dem stufenweisen Abstreifen linksideologischer Vorstellungen (– Engels’ Analyse lehnt sie als "wirtschatlichen Monismus" ab –) nunmehr eine rein individualistisch-hedonistische Utopie der Selbstverwirklichung verfolgt und den Mann im Grunde nicht mehr benötigt. Der oftbemühte Emanzipationsprozeß ist heute so weit fortgeschritten, dass die herkömmliche Rolle und Funktion des Mannes praktisch gänzlich von der Frau übernommen wurde!, die sich laut Simone de Beauvoir "vor der Falle der Mutterschaft und Heirat" hüten solle (Gespräch mit Alice Schwarzer). Da die erotischen Qualitäten des Mannes, seine "männlichen Attribute", nicht ohne den Kontext seiner Gesellschaft gesehen werden können; d.h., wenn ein Mann sich nicht mehr für die Erlangung und Wahrung von unmittelbarem Schutz und Gerechtigkeit in der heute scheinbar totalen strukturell-technisch erfaßten Gesellschaft einsetzt, seine männlichen Attribute verliert, so wird er überflüssig, sozusagen zum fünften Rad am Wagen.

Schließlich war es dem Kapitalismus vorbehalten, mit der Einführung von Polizistinnen im Außendienst (Frauen gelten als "de-eskalationsfördernd") sowie ihrer Aufnahme in die Bundeswehr Lenins erträumte Frauen-Milizen tatsächlich zu verwirklichen.

Die Frau der "Linken" mußte sich also vermännlichen. Ihre düsteren Vorbilder sind entweder die politische Märtyrerin (Rosa Luxemburg, Ulrike Meinhof) oder im anderen Fall die schutzlos-zerbrechende Intellektuelle, "La femme rompue" (Simone de Beauvoir, Ingeborg Bachmann), die dem Alter, d.h. dem Tod, unvorbereitet und hilflos gegenüberstehen.

Richard Wagner, der sich Zeit seines Lebens mit dem Wesen einer neuen Frau befaßte und über seinen letzten Aufzeichnungen "Über das Weibliche im Menschlichen" starb, analysierte das Bild des "politischen Weibes", "das die Liebe nicht kennt" und seine Weiblichkeit nicht leben kann. Er beschrieb diese Tendenz in ihrem Ansatz schon vor über hundert Jahren, als diese Entwicklungen in ihrem Grundmuster bereits zu erkennen waren.

Die Lage seit 1989

Heute, sechs Jahre nach dem Fall der Mauer, haben sich die Staubwolken der Trümmer gelegt. Die Trennungsnarben zwischen Ost und West schließen sich langsam. Eine seltsame Stille hat sich auf das Land gelegt. Neue Konflikte ungeahnten Ausmaßes bahnen sich an. Europa hat nach 1989 in seinem "Vorgarten" einen bestialischen Krieg mitansehen müssen, der, wie alle Kriege dieses technischen Zeitalters, einen grenzenlosen Angriff gegen den Menschen selbst darstellte. Die weltweiten Konfliktherde schwappen zunehmend nach Europa herein. Die Saat der sog. "Ersten Welt" geht auf.

Jüngste statistische Prognosen gehen zudem davon aus, dass in fünf Jahren über 50% aller bundesdeutschen Haushalte sog. "Single-Haushalte" sein werden. Zu dieser rapiden Atomisierung der westlichen Gesellschaft paßt die andere trockene Prognose des Statistischen Bundesamtes in Bonn, wonach die deutschstämmige Bevölkerung im heutigen Bundesgebiet bei Beibehaltung der derzeitigen Geburtenziffer von 1,2 Kindern im Jahre 2025 auf ein Viertel der jetzigen Bevölkerung zurückgehen wird. Nach weiteren 20 Jahren würden die Deutschen als ethnischer Körper, wie wir ihn heute kennen, verschwunden sein. Gleichzeitig predigen die Politiker nach wie vor das Staatsmodell der sog. "Sozialen Marktwirtschaft", (Sozial- und Rentensystem) als unbefragbarer Größe aus.

Die erregten feministischen Debatten früherer Zeiten haben sich spürbar beruhigt, Alice Schwarzer ist zur lieben Fernseh-Showtante geworden, die Thematik hat sich in die Hochglanz lifestyle-magazines für Frauen verlagert. Kein Thema ist heikel genug, es gibt nichts, was dort nicht zur Sprache käme.

Doch der Alltag sieht grauer aus. Muslime wie Nichtmuslime leben heute wie eh und jeh wirtschaftlich im wesentlichen für den Unterhalt der eigenen Mietwohnung. Die Sorge um den Arbeitsplatz und die Ausbildung der Kinder lastet schwer. Innerhalb dieses Rahmens ist sichergestellt, dass der Islam nicht über die eigene Wohnung und bestenfalls das Freitagsgebet hinaus kommt. Als gesellschaftliches Phänomen – als lokale Gemeinschaft mit einem Amir, der über ein Hausrecht verfügt, der seiner Gemeinschaft Schutz gewähren kann – existierte der Islam bisher nirgendwo.

Und doch gibt es erste Lichtzeichen am Horizont: In der Türkei haben die Frauen einen wesentlichen Anteil am Sieg der islamischen Bewegung. Und bekanntlich hat die Türkei in ihrer langen Geschichte nie im Verdacht gestanden, persischen Vorbildern zu folgen. Ganz im Gegenteil. Wer dieser Tage Gelegenheit hat, Istanbul zu besuchen, weiß, dass die Frau im schwarzen Sack hier nicht zum allgemeinen Vorbild der Muslime geworden ist.

In Europa enstehen in Ländern wie Spanien, Großbritannien und auch Deutschland die ersten Ansätze einer tiefen Besinnung auf das Vorbild der Muslime, auf Medina zur Zeit des Propheten, Friede sei mit ihm! Man diskutiert allenthalben die islamischen Markt- und Währungsmodelle – Gold- und Silberwährungen –, erste Gemeinschaften mit einem lokalen Amir entstehen in Europa, der national-rassische Graben zwischen den Gemeinschaften der Muslime wird zaghaft überbrückt. Die ersten Mehrehen der neu zum Islam gekommenen Muslime Spaniens, Großbritanniens und Deutschlands erregen Aufsehen in einer Gesellschaft, die aus dem langen Schatten der alten "rechten" und "linken" Frauenbilder zu treten versucht.

Es beginnt sich auch zu zeigen, dass die islamische Mehrehe nicht nur ein Notnagel in Ausnahme- und Extremsituationen (Witwen etc.) ist, sondern im Gegenteil ein wesentliches gemeinschaftlich-verbindenedes Element einer gesunden islamischen Gesellschaft darstellt.

Bei ihrem Vortragswochenende in Jena und Weimar referierte Hadscha Khadija Martínez aus Granada über "die Rolle der neuen Frau". Im folgenden seien Grundgedanken ihres gutbesuchten öffentlichen Vortrages zusammenfassend wiedergegeben.

Quelle: Islamische Zeitung

 

@ Ekrem Yolcu

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